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Neue Wind-zu-Wärme-Anlage spart jährlich 100.000 Tonnen CO2 Power-to-Heat-Anlage in Wedel fertiggestellt

Neue Wind-zu-Wärme-Anlage spart jährlich 100.000 Tonnen CO2

Eine der größten Wind-zu-Wärme-Anlagen in Deutschland ist fertig: Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck hat heute gemeinsam mit Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt, Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan, der technischen Geschäftsführerin der Hamburger Energiewerke, Kirsten Fust, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung
des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz Stefan Kapferer, dem Wedeler Bürgermeister Gernot Kaser sowie zahlreichen Gästen auf dem Gelände des Heizkraftwerks Wedel die Fertigstellung der Anlage gefeiert.

Die Power-to-Heat-Anlage (PtH) wandelt künftig Windstrom aus Norddeutschland in grüne Fernwärme zum Heizen und für die Warmwasserversorgung um. Dafür koppelt die Anlage die Verbrauchsformen erneuerbaren Strom mit Wärme und trägt so dazu bei, den von Windkraftanlagen auf See und an Land erzeugten Strom effizient und regional zu nutzen. Mit der Leistung von 80 Megawatt lassen sich rechnerisch 27.000 Hamburger Haushalte mit grüner Fernwärme versorgen. Durch den Einsatz der Anlage können pro Jahr bis zu 100.000 Tonnen CO2 zusätzlich eingespart werden.

Zudem lässt sich der Kohleeinsatz im Heizkraftwerk Wedel bis zur Stilllegung um rund 50.000 Tonnen jährlich reduzieren. Die Anlage ist flexibel einsetzbar und funktioniert nach dem Prinzip eines Wasserkochers. In den beiden Elektrokesseln werden durch den erneuerbaren Strom jeweils rund 23.000 Liter Wasser auf bis zu 138 Grad Celsius erhitzt und die
Wärme über Wärmetauscher an das Heizwasser abgegeben und so als grüne Fernwärme in das Hamburger Stadtwärmenetz eingespeist. Die PtH-Anlage soll künftig immer dann zum Einsatz kommen, wenn in Norddeutschland mehr Windstrom erzeugt wird, als über die Stromleitungen abtransportiert werden kann. Um solche Engpässe
abzumildern, können die Hamburger Energiewerke (HEnW) die PtH-Anlage auf Anforderung von 50Hertz aktivieren und den Strom zur Wärmeerzeugung nutzen. Diesen Strom müsste der Übertragungsnetzbetreiber andernfalls abregeln und die Windparkbetreiber für die nicht erzeugten Strommengen entschädigen. Stattdessen nutzen die Hamburger
Energiewerke diesen Strom für grüne Fernwärme und erstatten 50Hertz die im Heizkraftwerk Wedel ersparten Brennstoffkosten.

Die Investitionskosten für die Anlage und deren Anbindung an das Stromübertragungsnetz belaufen sich auf rund 31,5 Millionen Euro und werden vom Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz getragen. 50Hertz hat die Anlage auf Basis einer volkswirtschaftlichen Berechnung finanziert, nach der die sogenannten Redispatch-Kosten durch abgeregelte
Windenergieanlagen innerhalb von fünf Jahren die Investitionskosten in die Anlage übersteigen werden. Während der Vertragsdauer hat 50Hertz daher das exklusive Recht, die Anlage ins eigene Engpassmanagement einzubeziehen. Rechtliche Grundlage dafür ist das Energiewirtschaftsgesetz (§ 13 Abs. 6a EnWG).

Über Astrid Dose

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Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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