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Editorial Oktober

Editorial Oktober
HH Media Server/Christian Brandes

Das Fest zum Tag der Deutschen Einheit wurde vor drei Wochen in Hamburg gefeiert, da Hamburg in vergangenem Jahr den Vorsitz des Bundesrates innehatte. Unser Cluster hat die Gelegenheit wahrgenommen, bei dieser Feier Präsenz zu zeigen, mit Stand, Vortrag und einer grünen Beleuchtung der Binnenalster. Der grüne Strom dafür wurde mit grünem Wasserstoff erzeugt, der von unserem Mitglied GP Joule dankenswerterweise bereitgestellt wurde. Warum waren wir dabei, obwohl die 700.000 Besucher*innen aus der breiten Bevölkerung nicht das typische Fachpublikum sind, das wir als EEHH-Cluster üblicherweise mit Informationen versorgen?

Uns war es wichtig, bei diesem Fest Gesicht zu zeigen, da die Energiewende 33 Jahre nach der Wende vielleicht einer der wichtigsten Aufgaben der heutigen Gesellschaft ist, obwohl schon vieles erreicht wurde. Mitte der 1990er Jahre wurde von einigen Energieversorgungsakteure ganz frech behauptet, dass die Erneuerbare Energien, darunter die Windenergie, niemals mehr als einige, wenige Prozente der Stromversorgung sichern könnten. Heute sind wir bei über 50 Prozent Anteil der Erneuerbaren in der Stromversorgung. Wir haben als Gesellschaft angefangen, zunehmend grünem Strom auch für die Mobilität und Wärmeversorgung einzusetzen. Die Branche der Erneuerbaren Energien kann darauf stolz sein, muss sich aber zu Erfolgen und zu Herausforderungen auch in den Dialog mit der Bevölkerung begeben. Das haben wir getan, und die Reaktionen der Besucher*innen waren  überwiegend positiv.

Nicht zuletzt war uns auch wichtig zu zeigen, dass die Grundlage der Energiewende ist, so viel wie möglich Erneuerbare Energien zu erzeugen. Gleichzeitig ist es aber auch entscheidend, dass wir einen Teil dieses grünen Stroms in grünen Wasserstoff umwandeln, damit auch die Bereiche, die gemeinhin als „schwierig zu dekarbonisieren“ gelten, künftig auch klimaneutral arbeiten können. Zum Beispiel geht es hier um die Stahlherstellung und die Chemie, in denen fossile Energieträger eingesetzt werden, um Temperaturen zu erreichen, die mit Strom nicht erreicht werden können oder als Rohstoff für bestimmte Stoffe, z.B. Plastik. Oder um sie in der Schifffahrt, Luftfahrt oder in Logistikbereichen einzusetzen, in denen der Elektroantrieb mit Batterien meistens nicht möglich ist. Neben grünem Strom benötigen wir auch grünen Wasserstoff oder aus Wasserstoff umgewandelte synthetische, grüne Energieträger.

Deshalb haben wir den grünen Strom für die Beleuchtung nicht nur aus dem Stromnetz bezogen, sondern sind hier den kleinen Umweg über grünen Wasserstoff gegangen. Diese beiden Botschaften waren uns wichtig. Natürlich sah das grüne Licht auch wunderbar aus, und unsere Beteiligung hat sehr viel Spaß gemacht!

 

 

 

Über Astrid Dose

Profilbild zu: Astrid Dose

Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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