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Editorial Juni

Editorial Juni
Siegersbusch

Die Deutschlandgeschwindigkeit lässt an vielen Stellen auf sich warten. Während an vielen Stellen für die Energiewende große Erzeugungsprojekte oder Infrastruktur unter Hochdruck geplant wird, muss an vielen Stellen weiterhin lange gewartet werden auf Dokumente, Genehmigungen und Förderzusagen. Auch wenn im Einzelfall sicher oft Gründe dafür vorhanden sind, ist es trotzdem als Signal zu verstehen, dass die Zeitenwende bei der Umstellung der Energiewende noch nicht vollzogen ist.

So warten Planer von Onshore-Windparks nach den Ausschreibungen von Windparkleistung durchaus zwei Monate auf die Bekanntgabe der Ergebnisse. Dies ist Zeit, die ansonsten auch ohne Weiteres in die weitere Entscheidung für die Sicherung der Projektfinanzierung und der Projektumsetzung verwendet werden könnte, so dass einfach wieder mehr Projekte unnötig später am Netz gehen werden. Oder die Wasserstoffelektrolyseure, die noch von der vorherigen (!) Bundesregierung für eine IPCEI-Förderung ausgewählt wurden, aber heute immer noch nicht über einen Förderbescheid verfügen. Auch in Hamburg fiebern wir schon seit Monaten Tag für Tag. Da diverse vereinfachende Regelungen für die Produktion von grünem Wasserstoff nur für eine befristete Übergangszeit gelten, werden die Projekte eigentlich Monat für Monat unwirtschaftlicher in der Umsetzung und die harten Umsetzungsfristen werden knapper und knapper.

Ohne Zweifel wurde sehr viel Positives bewegt durch diese Regierung für die Energiewende nach Anfang des Ukrainekrieges. Aber die Geschwindigkeit bei der Umsetzung der LNG-Erdgasterminals ist in den meisten anderen Bereichen, die für die Energiewende relevant sind, noch nicht angekommen. Hier wiederholen wir gerne nochmal unseren Appell hier bei der weiteren Umsetzung der „Deutschlandgeschwindigkeit“ nicht auf Zeitlupe, sondern auf Zeitraffer umzustellen.

Umstellen sollten wir unsere inneren Uhren auch auf die bevorstehende Sommerzeit. Wir wünschen Ihnen alle eine erholsame Sommerzeit mit ausreichend Gelegenheit zur Regenerierung und Sammeln neuer Eindrücke und Ideen. Eine gute Gelegenheit bietet sich beim EEHH-Sommerfest am 11. Juli in Hamburg an. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie dort – als Einstieg in eine entspannende Sommerzeit –begrüßen dürfen!

Über Jan Rispens

Profilbild zu: Jan Rispens

Seit Gründung in 2011 ist Jan Rispens, als gelernter Elektrotechnik-Ingenieur, Geschäftsführer der EEHH Clusteragentur und seit 20 Jahren aktiv im Bereich nachhaltige Energieversorgung und Klimaschutz.

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