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Editorial Januar

Editorial Januar
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Zum Anfang des Jahres 2024 herrscht eine durchaus gedämpfte Stimmung in Deutschland durch die Auswirkungen der Haushaltssperre, die Demonstrationen der Landwirte, Bahnstreiks sowie Berichte über menschenverachtende Gespräche unter Beteiligung einer Partei, die in Umfragen gut abschneidet.

Die Auswirkungen der Haushaltssperre auf unser Cluster und seine Mitgliedsunternehmen haben wir für EEHH in einem Papier zusammengefasst. Es zeigt sich ein gemischtes Bild, wobei die gesamte Branche der (Erneuerbaren) Energieversorgung durchaus in voller Breite betroffen ist, von der kleinen Handwerksfirma bis zum globalen Windenergiehersteller. Aber die Betroffenheit ist ganz unterschiedlich: bei den Energieberatern und Handwerksfirmen geht es in der Regel um ausbleibende Aufträge in Folge von Unklarheiten bei den Förderprogrammen, bei Windhersteller geht es um die bisher sehr zögerliche öffentliche Unterstützung beim Aufbau von benötigten Produktionsstätten, bei den großen Wasserstoffprojekten um lange Verzögerungen bei Förderzusagen.

Es geht natürlich um Geld, viel Geld, das letzten Endes darüber entscheidet, ob und wie viele Häuser saniert, Wärmepumpen und Solaranlagen installiert und Produktionsstätten für Windanlagen ausgebaut werden. Außerdem entscheidet sich, bis wann wie viel grüner Wasserstoff für die Dekarbonisierung der Industrie verfügbar sein wird. Alles wichtige Themen, für die es sich unbedingt lohnt, viel dafür einzusetzen. Aber als Branche sollten wir auch nicht vergessen, dass wir an vielen Stellen vor Allem Beschleunigung, Entbürokratisierung, Digitalisierung und einfachere Regulatorik benötigen, statt unsere Energieversorgung immer komplexer und schwerfälliger zu machen. Konsequent hier anzusetzen, könnte im Jahr 2024 das Gebot der Stunde sein, auch wenn finanzielle Themen natürlich wichtig bleiben.

Viele positive Impulse können von eigenen Aktivitäten und Initiativen ausgehen. So zeigt das enorme Wachstum der Solarenergie und der Energiespeicher 2023, welche Eigendynamik die Branche und der „Markt“ auch selber auslösen kann. Genauso zeigen die vielen hunderttausenden Demonstrierenden, die vergangenes Wochenende bundesweit gegen verfassungsfeindliche Entwicklungen auf die Straße gegangen sind, dass eine große Mehrheit der Menschen eine demokratische, offene Gesellschaft will. Es lohnt sich also an vielen Stellen, 2024 starke Eigeninitiativen zu entwickeln!

 

Über Jan Rispens

Profilbild zu: Jan Rispens

Seit Gründung in 2011 ist Jan Rispens, als gelernter Elektrotechnik-Ingenieur, Geschäftsführer der EEHH Clusteragentur und seit 20 Jahren aktiv im Bereich nachhaltige Energieversorgung und Klimaschutz.

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