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Nachbericht zur 3. Sitzung AG Industrie & Gewerbe 4. Sitzung AG Wohnungswirtschaft

Nachbericht zur 3. Sitzung AG Industrie
Bild: Huppertz

Am 16. Oktober 2023 fand im Forum Solar eine digitale Sitzung der Arbeitsgruppen Wohnungswirtschaft und Industrie & Gewerbe statt. Thema der Veranstaltung waren Mieterstromkonzepte in der Wohnungswirtschaft und auf Gewerbeimmobilien unter besonderer Berücksichtigung der neuen Regelungen im Solarpaket 1. Nach der Begrüßung und inhaltlichen Einführung begann Herr Nümann von der Rechtsanwaltskanzlei Nümann + Siebert mit dem ersten Vortrag.

Herr Nümann erläuterte die bestehenden regulatorischen Rahmenbedingungen nach dem EEG 2023 für Mieterstrom. Demnach kann bei einer Strom-Vollversorgung, die Stromlieferung an die Mieter, entweder durch den Anlagenbetreiber („Vermieter“) selbst oder durch einen Dritten („Mieterstromanbieter“) erfolgen. Die Vorteile bestehen zum einen in der Inanspruchnahme der Mieterstromförderung durch das EEG, zum anderen entfallen auf den innerhalb der Kundenanlage erzeugten, gelieferten und verbrauchten „Mieterstrom“ keine Netzentgelte, Umlagen und Abgaben. Es entstehen dann aber Pflichten eines Stromlieferanten wie z.B. Informationspflichten, Stromkennzeichnung und Rechnungen bei Haushaltskunden. Desweitern ging Herr Nümann in Grundzügen auf die Änderungen für Mieterstrom im Solarpaket 1 ein.  U.a. wird hier als Voraussetzung für den Mieterstromzuschlag ergänzt, dass die PV-Anlage nicht nur auf einem Wohngebäude, sondern auf Gebäuden generell bzw. auf Nebenanlagen installiert werden kann. Dies würde eine Erweiterung der Mieterstromkonzepte auf gewerblich genutzte Immobilien deutlich begünstigen.

Im zweiten Vortrag ging Herr Legler von der Kanzlei RA Günther genauer auf die Regelungen zum Mieterstrom im Solarpaket 1 ein. U.a. soll zukünftig sowohl die technische als auch die vergütungsseitige Anlagenzusammenfassung dahingehend geändert werden, dass Solaranlagen an oder auf einem Gebäude, die die nicht hinter demselben Netzverknüpfungspunkt betrieben werden, nicht als eine Anlage gezählt werden. Dies ist sowohl von Vorteil für die Höhe des Mieterstromzuschlags als auch für die Vergütung des ins Netz eingespeisten überschüssigen Stroms.

Im dritten Vortrag des Tages berichtete Frau Straten von der Naturstrom AG über Erfahrungen aus einem konkreten Mieterstrom-Projekt im Pelzerhaken. Bei dem Objekt handelt es sich um eine Wohnungseigentümergemeinschaft mit 40 Wohneinheiten im Neubau und es wurde eine 25 kWp PV-Anlage errichtet. Naturstrom betreibt hierbei die PV-Anlage in einem Voll-Contracting-Modell. Bei dem Objekt sind auch E-Mobilitätsanwendungen sowie eine Wärmepumpe integriert. Frau Straten berichtet über das Mieterstrommodell generell und ging auch auf die Herausforderungen sowie die Erfolgsfaktoren beim genannten Projekt ein.

Im Anschluss an die Vorträge bestand noch Raum zum Austausch zwischen den Teilnehmern.

Wir bedanken uns bei den Referenten und den Teilnehmern für die gelungene Veranstaltung.

 

 

Über Constantin Lange

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Beim Cluster bin ich für den Bereich Forschung und Innovation zuständig und bin damit die Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Industrie und Wissenschaft. Meine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Wind – und Solarenergie sowie im Themenfeld Wärme. Über unsere Fachforen und verschiedene Veranstaltungsformate verantworte ich u.a. direkte Informations- und Diskussionsformate für unsere Mitgliedsunternehmen.